Homöopathische Mittel dosieren – aber wie?
In meiner Praxis fragen mich immer wieder Patienten, wie sie ein homöopathisches Mittel richtig einnehmen können– ohne jedes Mal eine komplette Beratung zu brauchen. Deshalb teile ich hier mit euch, wie ich persönlich Zuhause bei Beschwerden vorgehe.
Bitte beachte: Dies ersetzt keine individuelle Therapie oder Beratung, besonders nicht bei chronischen oder komplexen Beschwerden. Beachte bitte auch den Disclaimer ganz unten.
Die erste Gabe – immer als Trockengabe
Beginne mit einer sogenannten Trockengabe:
Beginne mit der Potenz C30. Sollten die Beschwerden sehr intensiv sein, würde ich gleich die C200 nutzen.
Gib 3 Globuli direkt unter die Zunge, in die Innenseite der Wange oder – bei schlafenden Kindern – hinter die Unterlippe.
Lass die Globuli dort langsam zergehen.
Das reicht bei akuten Beschwerden oft schon aus, um erste Impulse zu setzen.
Wiederholte Gaben – besser als Lösung
Sollte eine weitere Einnahme notwendig sein, empfehle ich, das Mittel in Wasser aufzulösen:
Löse 3–5 Globuli in einem Glas, einem Schraubglas oder einer kleinen Flasche mit stillem Wasser auf.
Rühre mit einem Plastiklöffel oder Holzstäbchen für ca. 5 Sekunden, oder schüttle die Flasche kräftig.
Nimm einen Schluck oder einen Teelöffel – und lasse die Flüssigkeit ein paar Sekunden im Mund, bevor du sie herunterschluckst.
Deck das Glas ab bzw. verschließe die Flasche gut.
Vor jeder weiteren Gabe erneut 5 Sekunden umrühren oder schütteln.
Wie oft einnehmen?
Die Häufigkeit der Einnahme hängt vom Beschwerdebild ab:
Akute, starke Beschwerden: alle 15–30 Minuten, max. 3–6 Gaben.
Leichtere akute Beschwerden (z.B. beginnende Erkältung): 2–3x täglich.
Sobald Besserung eintritt: Einnahme reduzieren.
Deutliche Besserung: Pausieren – so lange, wie es besser bleibt.
Keine Besserung nach 3 Gaben: Mittel absetzen und ggf. nach einem besser passenden Mittel suchen.
Ignatia und Sepia: Reels bei Instagram
Wenn dich die Informationen aus den Reels ansprechen und du dich in der Beschreibung wieder findest, dann beginne auch hier mit einer Trockengabe.
Je nach Intensität der Beschwerden nutze eine C30 oder C200 (bei intensiveren Beschwerden)
Wenn sich durch die erste Gabe schon etwas verändert, dann pausiere die Einnahme und wiederhole erst, wenn es wieder schlimmer werden sollte.
Tut sich nach der ersten Gabe noch nichts, würde ich 1-2 Tage später das Mittel nochmal einnehmen und dann wieder nach 1-2 Tagen noch ein drittes Mal.
Wenn sich nach 3 Einnahmen gar nichts getan hat, ist es nicht das korrekte Mitttel.
Zusätzliche Hinweise:
Mind. 15 Minuten vor und nach der Einnahme nichts essen oder trinken (außer stillem Wasser), auch nicht Zähne putzen.
Bei großer Hitze: Glas oder Flasche in den Kühlschrank stellen.
Für Babys: Globuli z.B. in Muttermilch auflösen und mit Löffel oder Fläschchen geben.
Wenn du dir unsicher bist, das Beschwerdebild komplexer ist oder es um chronische Themen geht: Hol dir professionelle Begleitung bei einer Homöopathin oder einem Homöopathen.
Es ist möglich, dass ihr von eurem Homöopathen eine andere Dosierungsanleitung für akute Behandlungen erhalten habt, dann folgt dieser.
Wenn ihr die Dosierung oder Potenzwahl anders gelernt habt und damit zufrieden seid, macht weiter wie zuvor! Es gibt unterschiedliche Wege, Systeme und Erfahrungen und jeder darf das finden und nutzen, was für sie/ihn am besten ist.
Ich habe die Dosierung und Potenzwahl so gelernt, wie hier in meinem Post beschrieben, und damit gute Erfahrungen gemacht und gebe sie deshalb so weiter.
Disclaimer:
Selbstbehandlung ersetzt keine professionelle medizinische Beratung! Dieser Post ersetzt nicht die Untersuchung, Diagnose und Behandlung eines Arztes oder Therapeuten deiner Wahl!
Bei schwereren oder länger anhaltenden Krankheiten oder wenn du unsicher bist, versteht es sich von selbst, dass professionelle Hilfe aufgesucht werden sollte.
Bei der hier vorgestellten Behandlungsmethode handelt es sich um Therapieverfahren der naturheilkundlichen Erfahrungsmedizin, die nicht zu den allgemein anerkannten Methoden im Sinne einer Anerkennung durch die Schulmedizin gehören. Alle getroffenen Aussagen über Eigenschaften und Wirkungen sowie Indikationen der vorgestellten Therapieverfahren beruhen auf den Erkenntnissen und Erfahrungswerten in der jeweiligen Therapierichtung selbst, die von der Schulmedizin nicht geteilt werden. Mehr Infos zur Homöopathie findest du hier.